Der Preis des Geldes: Wie Finanzen den Alltag ordnen
»Geld befreit die sozialen Akteure aus ihrer Abhängigkeit von lokalen Ressourcen und öffnet ihnen die ganze Welt als Feld ihrer Operationen. […] Das Problem mit dem Geld ist nur: Man muss es haben.« (Christoph Deutschmann)
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Und wo kann ich aktiv werden?
» Wie in unserem Kapitel beschrieben stellt (der Zwang zur und die Aufrechterhaltung von) Verschuldung ein großes Hindernis für eine Transformation zu einer solidarischen Lebensweise dar. Gerade im Globalen Süden wie auch in Griechenland zeigt sich, dass von solch einer Verschuldung letztlich nur die Gläubiger*innen profitieren. Deswegen fordert u.a. die Initiative Erlassjahr, einen fairen Umgang mit verschuldeten Staaten bspw. in Form ein internationales Insolvenzverfahren.
» Ein Ansatz, der gemeinschaftlich versucht ein Leben abseits von Geldzwängen zu schaffen, steckt hinter dem Begriff ‚Commons‘ oder auch ‚Commoning‘, wie wir in unserem Kapitel kurz anschneiden (siehe auch letztes Kapitel). Wenn du mehr darüber erfahren oder auch selbst aktiv werden möchtest, kannst du dich auf der Website des Commons-Instituts informieren.
» Ein weiterer Begriff, der derzeit in vieler, wenn auch (noch längst) nicht aller Munde ist, lautet ‚Degrowth‘. Einen schönen Überblick bietet die Multimedia-Publikation ‚Degrowth in Bewegung(en)‘: In fast allen Kapiteln lassen sich – mal mehr mal weniger explizit – Bezüge zum Thema Geld und Finanzen finden. Dadurch, dass das Projekt v.a. soziale Bewegungen vorstellt, lassen sich hier viele Tipps finden, wie man selbst aktiv werden kann.
» Wer mehr über die wirtschaftswissenschaftlichen Hintergründe wissen
möchte, sollte sich mal das Netzwerk Plurale Ökonomik anschauen. Gerade das vom Netzwerk Plurale Ökonomik aufgebaute und betriebene Portal Exploring Economics stellt eine sehr gute Möglichkeit dar, die sehr unterschiedlichen theoretischen Strömungen der Wirtschaftswissenschaften (inklusive ihrer Haltung zum Thema Finanzen und Geld) kennenzulernen. Wer wirtschaftswissenschaftlich bereits gut geschult ist, findet bei der Wissenschaftlichen Arbeitsgruppe nachhaltiges Geld interessante Veröffentlichungen.
» Wer nach Informationen zu Parteispenden von Firmen oder anderen Formen von Lobbyismus im Interesse der Reichen sucht, wird bei LobbyControl fündig. LobbyControl bietet sehr gute Recherchen, Rundgänge durch die Berliner Lobbyindustrie und die Möglichkeit, sich an Aktionen oder Petitionen zu beteiligen. Zusammen mit Corporate Europe Observatory (CEO) arbeitet LobbyControl auch zu diesen Themen auf EU-Ebene. Als direkte Gegenlobby zum Lobbyismus von Banken und anderen Finanzinstituten auf EU-Ebene fungiert die NGO Finance Watch.
» Für eine Finanztransaktionssteuer setzt sich bspw. Steuer gegen Armut und für mehr Verantwortungsübernahme durch Unternehmen insgesamt das zivilgesellschaftliche Bündnis Corporate Accountability CorA ein.
» Wer mehr Aktionismus sucht, sollte sich die Arbeit von NGOs wie Urgewald anschauen. Urgewald vertritt das Motto „Wer das Geld gibt, trägt Verantwortung für das Geschäft“ und macht regelmäßig mit verschiedenen Protestformen auf unfaire Deals großer Unternehmen zu Lasten von Menschen und Umwelt aufmerksam. Außerdem klären sie mit Kampagnen wie „Was macht eigentlich mein Geld?“ auch über strukturelle Probleme auf. Die Organisation Facing Finance begleitet das Investitionsverhalten internationaler Banken und Versicherungen kritisch und dokumentiert die sozialen, ökologischen und ökonomischen Folgen der Geschäftspraktiken multinationaler Konzerne.
» Wer mithelfen möchte, klimaschädlichen Energieträgern den Geldhahn zuzudrehen, könnte bei der Divestment-Kampagne Fossil Free richtig sein. Sie haben schon viele (öffentliche) Institutionen und Privatpersonen dazu bewegt, Investitionen in Konzerne, die mit fossilen Energieträgern ihr Geld verdienen, zurückzuziehen.
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